SV Teterow 90
FSV Malchin
5
3

30.08.2003 14:00
1. Männermannschaft
|| Landesklasse III

SV 90 besiegt Rivalen Malchin 5:3 Pokalderby der Mecklenburger Schweiz endet mit einem klaren Erfolg für Teterow War es womöglich bloß die Angst der Spieler, Grillfleisch und Würstchen aus der eigenen Tasche bezahlen zu müssen? Mit solchen "Sanktionen" hatte jedenfalls der Hauptsponsor des Teterower SV 90 Harry Drews für die am Samstagabend geplante Fete gedroht, wenn das Pokalspiel gegen den Erzrivalen aus Malchin verloren geht. Und damit offensichtlich die gewünschte Wirkung nicht verfehlt. Denn das, was die Männer von Burkhard Kaumanns über 90 Minuten gegen den höherklassigen Gegner aus der Nachbarstadt ablieferten, sorgte bei den Fans für emotionale Hochgefühle, wie man sie sonst nur selten erlebt im Teterower Stadion. Mit 5:3 schickten die Bergringstädter den ungeliebten Rivalen nach Malchin zurück und ziehen somit in die nächste Runde des Landespokals ein. Der Erste, der sich am Samstagnachmittag freute, war der Kassenwarts des Gastgebers. 400 Zuschauer - davon mindestens die Hälfte aus Malchin - ließen die Vereinskasse des SV 90 nach langer Zeit mal wieder kräftig klingeln. Zur zahlenden Kundschaft aus der Nachbarstadt gehörte auch der Malchiner Bernd Schlüter. "Ich habe extra meinen Urlaub unterbrochen, um heute bei diesem Duell mit dabei zu sein", erzählte er. Seinen FSV sah er als klaren Favoriten der Begegnung. Da musste er sich aber schon nach den ersten Minuten mehrfach die Augen wischen. Der Platzherr ließ nämlich von Beginn an keinen Zweifel daran, wer Herr im Hause ist. Nachdem Oliver Maag in der 7. und 9. Minute zwei Hundertprozentige ausgelassen hatte, versenkte Torsten Wenzlaff das Leder zum 1:0 für den Gastgeber. Die Schlachtgesänge der Malchiner Fans, die trotz des müden Kicks ihrer Elf in der ersten Halbzeit immer noch mutig "Auswärtssieg" skandierten, waren zu diesem Zeitpunkt wohl nicht viel mehr als Zweckoptimismus. "Das Spiel der Malchiner ist saft- und kraftlos, glatte Arbeitsverweigerung", kommentierte Bernd Lucka aus Neukalen die ersten 45 Minuten. Und das sollte erst einmal auch nicht besser werden. Teterow beherrschte die Partie und ließ es ab Mitte der zweiten Halbzeit beinahe im Minutentakt krachen. 2:0 Wolter (69.), 3:0 Wolter (72.), 4:0 Wenzlaff (75.). Just in dem Augenblick als Teterows Vereinschef Detlef Blehk zur Trainerbank stürmte, um Burkhard Kaumanns zum Sieg zu gratulieren, besannen sich die Malchiner doch noch darauf, dass sie ihrem Anhang hier etwas schuldig sind. Binnen sieben Minuten machten sie die Begegnung noch einmal richtig spannend. Schlüter (78.), Ritter (79.) und Glenz (85.) ließen die mitgereiste Anhängerschaft noch einmal hoffen. Aber auch nur für Sekunden. Denn kurz vor dem Abpfiff machte Torsten Wenzlaff den Sieg für Teterow mit seinem dritten Treffer perfekt. Thomas Koch