SV Gingst
SV Teterow 90
2
2

04.10.2008 15.00
1. Männermannschaft
|| Landesklasse III

Nachdem die 1.Mannschaft des SV Teterow 90 am letzten Spieltag gegen den Gnoiener SV in „Bestbesetzung" antretend mit ihrer Vorstellung noch alle Fans und auch die Verantwortlichen arg verprellte, bot sie diesmal stark „ersatzgeschwächt" beim Tabellenzweiten SV Gingst (analog zum Spiel beim PSV 90 Güstrow) über weite Strecken eine vor allem im kämpferischen Bereich überzeugende Leistung, die mit einer spielerischen Steigerung in der zweiten Halbzeit einher ging und wurde dafür mit einem nicht unbedingt erwarteten aber jederzeit verdienten Punktgewinn belohnt. Und es war sogar mehr möglich .. .

Die erste Hälfte ging allerdings noch mehr oder weniger deutlich an die Gastgeber, die sehr ballsicher wirkten und immer wieder über ihre Außenpositionen angriffen. So stand der gerade drei Tage zuvor 18 Jahre alt gewordene Benjamin Groth, der sein Debüt im Gehäuse der 1.Mannschaft des SV 90 gab, sicher öfter im Mittelpunkt des Geschehens als ihm lieb war – aber er machte seine Sache hervorragend. Schon in der 2.Minute verließ er seinen „Kasten" rechtzeitig, um einen verheißungsvollen Gingster Angriff zu unterbinden. In der 8.Minute entschärfte er einen 20m-Freistoß der Gastgeber sicher. Im schnellen Gegenzug tat sich urplötzlich eine gute Teterower Möglichkeit auf, doch der finale Pass von Börger wurde zu ungenau gespielt. In der 11.Minute war Groth bei einem Freistoß wieder auf dem Posten, während zwei Minuten später auf der Gegenseite ein Freistoß von Hoffmann das Gingster Gehäuse nur knapp verfehlte. Danach begann die stärkste Phase der Gastgeber, die in der 23.Minute das Tor nur knapp verfehlten, 60 Sekunden später mit einem Freistoß wieder an Groth scheiterten aber in der 32.Minute nach einem schnellen Angriff die Teterower Abwehr düpierten und das 1:0 erzielten, dies allerdings aus zumindest stark abseitsverdächtiger Position. Auch in der Folgezeit befanden sich die Rüganer fast ständig im Vorwärtsgang, liefen sich aber in der gut kämpfenden Teterower Abwehr fest oder fingen sich in der Endstation Groth. Dieses Bild änderte sich so etwa ab der 40.Minute: Maag war inzwischen für den doch etwas enttäuschenden Möller gekommen und der Teterower Angriff war mit einem Mal nicht mehr so leicht ausrechenbar. Dies zeigte sich in der 44.Minute, in der Maag nach einem Pass von Hoffmann weg gewesen wäre, wenn der Linienrichter (wahrscheinlich unberechtigt) nicht auf abseits entschieden hätte, noch mehr aber Sekunden vor dem Pausenpfiff, als Niedballa nach einem Pass von Maag in den Rücken der Abwehr allein auf den gegnerischen Torhüter zulaufen konnte, die Aktion aber viel zu früh abschloss und dem Gingster Torhüter so die Möglichkeit einer Fußabwehr ließ.

Nachdem Groth drei Minuten nach dem Wiederanpfiff einen Schuss aus knapp 14m sicher gehalten hatte, gab Hoffmann keine 60 Sekunden darauf mit tollem Einsatz das Signal für Teterow, dass das Spiel noch nicht verloren sei – sein Schuss nach Zusammenspiel mit Emmler verfehlte das Ziel knapp. Nach ebenso tollem Einsatz traf Niedballa aus „unmöglichem" Winkel in der 53.Minute nur den Außenpfosten des Gingster Tores, zwei Minuten später nahm Maag eine weit gezogene Flanke von Reichel artistisch direkt, verzog aber leider knapp.

Das immer besser werdende Teterower Spiel wurde endlich in der 73.Minute belohnt: Einem präzisen Pass von Emmler auf Hoffmann ließ dieser einen platzierten Schuss folgen, den der Gingster Torhüter nur ungenügend abwehrte, sodass Lars Niedballa ohne Mühe zum überfälligen Ausgleich abstauben konnte. Kaum eine Minute später allerdings reagierte der Keeper der Gastgeber gegen einen Kopfball von Maag nach einem Freistoß von Reichel toll, während unmittelbar darauf Niedballa nach Freistoß von Börger zwar im Fünfmeterraum frei stand – aber leider mit dem Rücken zum gegnerischen Tor, sodass es für ihn sehr schwer gewesen wäre erfolgreich zu sein. In der letzten Viertelstunde überschlugen sich dann die Ereignisse auf dem Platz. Aus „dem Nichts" erzielten die Gastgeber in der 76.Minute nach einem schnellen Konter das 2:1. Vier Minuten später zirkelte Robert Emmler einen 25m-Freistoß direkt ins rechte obere Dreiangel des Gingster Gehäuses zum erneuten Ausgleich. Kaum eine Minute später wurde Niedballa nach einem schön ausgespielten Konter über Hoffmann kurz vor dem Strafraum vom letzten Gegenspieler zu Fall gebracht; unverständlicherweise zückte der Schiedsrichter nur die gelbe Karte. In der 86.Minute musste Reichel nach einer roten Karte den Platz verlassen – Teterow war nur noch zu zehnt. Zwei Minuten später brachte Börger einen Freistoß auf Hoffmann, den folgenden Kopfball hielt der Torhüter, der Teterower landete aber so unglücklich, dass auch er ausscheiden musste. Die 92.Minute: Ein weiter Abschlag von Groth brachte Maag nach einem Solo so in Position, dass dieser nur noch im gegnerischen Strafraum gelegt werden konnte. Logische Folge: Strafstoß und rote Karte für den „Sünder". Die Verantwortung übernahm der immer zuverlässige Emmler, zeigte aber diesmal Nerven, sodass der Gingster Keeper ohne große Schwierigkeiten parieren konnte. Schade, denn ein Sieg hätte die Teterower Tabellensituation erheblich verbessern können. Trotzdem bleibt unter dem Strich zu vermerken, dass auf dieser Teterower Leistung in den nächsten Spielen unbedingt aufzubauen ist.

Dies bestätigte auch Trainer Ralf Weßlowski, der sein Team in Einzelgesprächen auf diese Begegnung eingeschworen hatte, dafür auch belohnt wurde und in Benjamin Groth, Patrick Weber, Steffen Peters und Frank Hoffmann seine besten Spieler sah.

Der SV 90 spielte mit Groth, Peters, J. Neumann, P. Weber, Börger, Emmler, Hoffmann, Reichel, Schmid (65.` M. Brigmann), Niedballa und Möller (38.´ Maag)