Totale Enttäuschung beim SV Teterow 90

Noch lange nach dem Abpfiff der Landesklassebegegnung zwischen dem gastgebenden SV Teterow 90 und dem SV Nordbräu 78 Neubrandenburg herrschte in der Kabine der Bergringstädter Totenstille. Zu nahe ging allen Beteiligten die nicht erwartete 1:2-Niederlage in einem an Höhepunkten armen Spiel gegen den bis dato Tabellenletzten. Zwar war auch wieder einmal die personelle Situation mehr als angespannt, aber das allein kann nicht als Ursache für die Niederlage gelten.

Dabei hätte die Partie für den SV 90 gar nicht besser beginnen können, denn schon in der 3. Minute war Paul Gerdt nach prima Einsatz von Niedballa, der sich einen aussichtslosen Ball an der Eckfahne erkämpfte, aus spitzem Winkel zum 1:0 erfolgreich. Dieses frühe Tor spielte eigentlich der Taktik der Teterower voll in die Karten, brachte aber nicht die gewünschte Sicherheit in ihr Spiel. Unterschätzt wurde von allen – auch von der Trainerbank – der Faktor Wind; eventuell hätte von hier die Anweisung zum früheren Stören des Neubrandenburger Aufbauspiels kommen müssen. So hatten die Gäste aus der Viertorestadt die nächsten Möglichkeiten. In der 9. und in der 25. Minute ergaben sich für sie jeweils nach Fehlern im Abwehrverhalten der Teterower gute Einschussmöglichkeiten. Besonders ärgerlich war aber der Ausgleich in der 33. Minute, als Peters im Abwehrzentrum einen weiten Diagonalschlag nicht erreichen konnte und Ruge in der Folge machtlos war. Mit diesem 1:1 wurden auch die Seiten gewechselt.

Wie in der Kabine gesprochene Worte wertlos sein können, zeigte sich dann in den zweiten 45 Minuten. Es waren knapp sechzig Sekunden gespielt, da leitete Gasde ein „Kartenfestival" für den SV 90 durch den leider seine Linie immer mehr verlierenden Schiedsrichter ein. Völlig unverständlich war dessen Entscheidung auf „Weiterspielen" bei einem sonnenklaren Foul an Seemann im gegnerischen Strafraum in der 58. Minute. Diese offensichtliche Fehlentscheidung war der erste wichtige Knackpunkt für den weiteren Spielverlauf, der Zweite folgte in der 77. Minute mit dem Platzverweis für Gasde. Fünf Minuten später fiel dann der entscheidende Treffer, als die Gäste einen 20m-Freistoß durch die Mauer hindurch direkt zum 1:2 verwandeln konnten. Zwar bemühten sich die Teterower in Unterzahl um den Ausgleich, dafür aber reichten ihre Mittel an diesem Tag nicht mehr aus.

Der SV 90 spielte mit Ruge, St. Peters (85.' Reichel), D. Dabbert, Meinck, Gasde (77.' g/r), J. Neumann, Gutknecht, Latzko, Seemann, Gerdt (46.' Bosmann) und Niedballa (85.' M. Peters).