Teterower „Grottenkick"

Mit dieser Überschrift soll die Leistung der Groß Wokerner Eintracht-Fußballer im Landesklassederby beim SV Teterow 90 keineswegs geschmälert werden, aber treffender lässt sich die Leistung der Gastgeber, die wohl innerlich auf ein „Schützenfest" eingestellt waren, in dieser Partie wohl kaum beschreiben. Alle Warnungen und Bitten (es gab genügend davon) der Trainer im Vorfeld des Spiels blieben anscheinend ungehört und haben nichts genutzt!

Während die Gäste hochmotiviert und vom Anpfiff weg „da" waren, schienen die Teterower von allen guten Geistern verlassen. Schon in der 8. Minute musste Groth all sein Können aufbieten, um gegen den frei vor ihm stehenden Witt einen frühen Rückstand zu verhindern. Auf Teterower Seite keine Reaktion. Der gleiche Spieler wäre fünf Minuten später wieder weg gewesen, wenn der bereits überspielte Neumann nicht reflexartig mit der Hacke geklärt hätte. Auf Teterower Seite keine Reaktion. Nach einem Fehler von Schreiber hatte Knedlhans in der 16. Minute den SV 90-Keeper bereist ausgespielt und wollte ins leere Tor einschieben – der zurückgeeilte Neumann holte den Ball jedoch gerade noch so von der Linie. Auf Teterower Seite keine Reaktion. Vier Minuten später verfehlte ein Kopfball desselben Spielers sein Ziel nur knapp. Auf Teterower Seite keine Reaktion. In der 33. Minute war es dann aber so weit: Nach einer Ecke (Bosmann hatte aus irgendeinem Grund den Kopf eingezogen) konnte Groth das Leder in höchster Not noch von der Linie kratzen; beim Nachschuss von Knedlhans aus gut 20 Metern, der an Freund und Feind vorbei genau in sein langes Toreck kullerte, war er dann allerdings machtlos. Diese 0:1 brachten beide Teams ohne Mühe in die Halbzeit. Aus Teterower Sicht war bis dahin das Resultat tatsächlich das Beste am Spiel.

Allerdings fruchteten die Pausenworte des Trainers Volkmar Landowski nicht viel; spielerisch lief bei seinen Männern weiterhin nichts zusammen. Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff hätte der Schiedsrichter sogar nach einem klaren Foul von Neumann an Witt auf den Punkt zeigen müssen, unterließ dies jedoch zum Glück für den SV 90. Noch einmal musste Groth in der 52. Minute mit dem Fuß abwehren, ehe der Teterower Tagesleistung mit einem durch Latzko verschossenen Strafstoß der „Deckel auf den Topf" gesetzt wurde. In der 73. Minute landete der Ball an der Latte des Teterower Gehäuses, und drei Minuten vor dem Abpfiff hatten die Gäste durch Witt noch einmal eine Riesenmöglichkeit, als er allein vor Groth auftauchte, dieser aber reaktionsschnell das 0:2 verhinderte. Zwar tauchten auch die Teterower ab und an vor dem Wokerner Gehäuse auf – große Torgefahr strahlten sie dabei aber kaum aus. So blieb es bis zum Schlusspfiff beim hochverdienten 0:1 für Groß Wokern, das dann auch gebührend und zu Recht lautstark gefeiert wurde. Auf Teterower Seite kann man nur hoffen, dass es am kommenden Wochenende beim Spiel in Burg Stargard zu einer Trotzreaktion der gesamten Mannschaft kommen wird; ansonsten könnte der Aufstiegstraum zu einem Alptraum werden!

Die Bergringstädter spielten mit Groth, Neumann, Schreiber, Peters, D. Dabbert, Bosmann, Möller (57.' Ph. Zeiter), Latzko, Seemann, Döscher (44.' Kagel) und Gerdt.