Völlig missratener Rückrundenauftakt für Teterow in der Landesklasse

Das hatten sich Trainer, Spieler und sicherlich auch die zahlreich nach Stavenhagen angereisten Teterower Fussballanhänger am vergangenen Samstag ganz anders vorgestellt. Denn anstatt den angestrebten dritten Sieg in Folge mitzuerleben, gab es mit der 2:5 (0:2) Niederlage einen bitteren Rückschlag im Abstiegskampf. 

Vor allem die Art und Weise der Niederlage ließ viele der Teterower Zuschauer sprach- und sicherlich auch ratlos zurück. Schon der 0:1 Rückstand aus der 18. Minute war überflüssig wie ein Kropf. Nicht nur, dass nach einer kurz ausgeführten Ecke Stavenhagens Paul Wascher völlig unbedrängt den Ball ins Tor köpfen konnte, schon allein die Entstehung dieses Eckballes war völlig vermeidbar. Vier Minuten später dann der nächste komplette Blackout in der Teterower Hintermannschaft. Nach einem Freistoss der Gastgeber schaute man irgendwie nur interessiert zu, wie die Heimelf sich das Leder zuspielte, anstatt konsequent zuzupacken. Die logische Folge war schliesslich das 2:0 für Kickers JuS. Und es hätte bis zur Pause sogar noch schlimmer kommen können. Denn wäre Teterows Keeper Malte Ruge nicht zweimal erstklassig zur Stelle gewesen, es hätte nach 45 Minuten auch schon 0:3 oder gar 0:4 stehen können. 

Mit Beginn der zweiten Halbzeit versuchten die Teterower zwar wieder ins Spiel zurück zu kommen, doch bis auf einen Schuss von Pascal Zeiter, der weit über das gegnerische Gehäuse flog, passierte zunächst nicht viel. Zu allem Überfluss musste man nach 59 Minuten den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Dem bis dato sehr gut aufgelegten Torhüter Malte Ruge unterlief nach einer Freistoßhereingabe leider ein Fehler, den Stavenhagens Marian Schuster mit sehenswerten Schrägschuss zum 3:0 bestrafte. Aber immerhin: die Bergringstädter gaben sich nicht auf, sondern kämpften sich tatsächlich noch mal zurück in die Partie. Vor allem die Einwechslung von Jan-Erik Küster stellte sich schnell als belebendes Element im Spiel der Gäste heraus. In der 65. Minute setzte der Teterower Joker zu einem schönen Solo an, vernaschte mehrere Gegenspieler und erzielte draufhin den 1:3 Anschlusstreffer. Auch am Tor zum 2:3 war Küster direkt beteiligt. Eine Freistoßvorlage von der linken Seite verlängerte Teterows Stürmer Paul Gerdt per Kopf ins lange Eck und brachte somit sein Team endgültig wieder ins Spiel zurück. Doch anstatt die nun sichtbar angeschlagenen Gastgeber weiter unter Druck zu setzen, verteilte man weitere Geschenke. So in der 82. Minute, als Youngster Fabian Ehrke an der rechten Aussenlinie ein folgenschwerer Fehler unterlief, was das alles entscheidende 2:4 nach sich ziehen sollte. Der Treffer zum 2:5 Endstand nur wenige Minuten später war am Ende nur noch Zugabe. Aber auch die Entstehung dieses Gegentores war bezeichnend für den teilweise desolaten Auftritt der Gäste aus Teterow an diesem Tage, bei denen mit wenigen Ausnahmen praktisch kein Spieler Normalform erreichte!

Da am gleichen Tag der TSV Goldberg sein Punktspiel gegen Dabel gewann, rutschte der SV 90 zudem auch noch auf den 12. und damit einen direkten Abstiegsplatz. Und die Aufgaben werden nicht leichter, denn am kommenden Sonntag gastiert man in einem vorgezogenen Spiel beim Güstrower SC 09 II, die am Wochenende mit einem 8:1 Heimsieg gegen Pentz aufhorchen liessen.

SV 90: M. Ruge - D. Winter, S. Langer, F. Ehrke, P. Weber, P. Reinholz, H. Grewe, P. Zeiter, M. Leonhardt (60., N. Feldmann), Y.-Ph. Johannson (55.' J. E. Küster), P. Gerdt

Tore: 1:0 (18.), 2:0 (22.), 3:0 (55.), 3:1 J. E. Küster (65.), 3:2 P. Gerdt (75.), 4:2 (82.), 5:2 (86.)