SV 90 kappt Reuterstädter Superserie

Während die Teterower nach dem Abpfiff im Mannschaftskreis noch laut ein „Zicke zacke zicke zacke...“ ertönen ließen, waren ihre Gäste aus Stavenhagen schon etwas „bedröppelt“ in ihrer Kabine verschwunden, denn nach sage und schreibe neun Spielen in Folge ohne einen einzigen Punktverlust mussten sie in einem von beiden Teams richtig guten, abwechslungsreichen und bis zum Schlusspfiff spannenden und turbulenten Landesklassenpunktspiel im Bergring-Stadion eine deutliche 1:4-Niederlage quittieren.

Dass sich die Gastgeber einiges vorgenommen hatten, um den souveränen Tabellenführer zumindest zu ärgern, war sofort zu merken. Schon nach 23 Sekunden landete ein Schuss von Marcus Ode an der Latte des gegnerischen Gehäuses. Und auch die folgenden Minuten gingen klar an den SV 90, der gleich mehrfach Möglichkeiten für eine frühe Führung hatte. Das Umgekehrte war aber der Fall. In der 14. Minute strich ein halbhoher Freistoß von Julius Kläre an allen im Teterower Strafraum postierten Spielern und dem Keeper vorbei, und „aus dem Nichts“ führten die Gäste 0:1. Das tat ihnen sichtlich wohl, denn nun übernahmen sie mehr und mehr die Initiative und überließen die Gastgeber ihrem Glück. Erst entwischte deren Abwehr in der 17. Minute beinahe Robbie Ackermann, dann landete das Leder in der 21. Minute nach einem Eckball am Pfosten des Teterower Kastens, ehe Mati Leonhardt gleich zweimal in höchster Not klären konnte. Und dann hatte noch in der 25. Minute Max Kolbe das mögliche 0:2 auf dem Fuß. In diese schwache Teterower Phase hinein fiel dann aber auch wie „aus dem Nichts“ in der 28. Minute der Ausgleich. Einen von Mati Leonhardt getretenen Eckball beförderte Felix Neumann per Kopf zum 1:1 ins Netz. Knappe 120 Sekunden später setzte der SV 90 noch „einen drauf“: Nach toller Vorarbeit von Marcus Ode schloss Kevin Kühl genau so sehenswert und unhaltbar zum 2:1-Pausenstand ab. Es gab dann in der 38. Minute noch einen mächtigen „Aufreger“ nach einem Duell zwischen dem Kickers-Keeper und Teterows Rohn, aber die Schiedsrichterin lag mit ihrer „nur gelben Karte“ gegen Hugo Voß wohl richtig. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff hatte sich Ode wieder einmal kraftvoll durchgesetzt, doch leider fand seine Eingabe keinen Abnehmer aus den eigenen Reihen.

Nach einer zaghaften ersten Möglichkeit für die Kickers JuS in der 48. Minute fehlten Patryk Wohlert auf der Gegenseite in der 52. Minute nur wenige Zentimeter zum Torerfolg. Mit einer Ausnahme in der 56. Minute, als es Kühl nicht gelang, Voß zu überlupfen, hatten die Gäste in der Folge mehr Spielanteile. Doch die größere Torgefahr ging bei sporadischen Gegenangriffen vom SV 90 aus. So verfehlte zunächst Kühl in der 62. Minute aus gut 40/45 Metern mit einem Heber den Gästekasten nur knapp, ehe Tobias Rohn in der 66.' Minute ein absoluter „Geniestreich“ gelang. In einer eigentlich allen harmlos erscheinenden Situation nahm er aus gut 25 Metern Entfernung den Ball direkt und überraschte damit wohl am allermeisten den Kickers-Keeper Hugo Voß, der nur noch verblüfft zuschauen konnte, wie dieser im kurzen Eck seines Kastens einschlug. Allerdings musste schon im Gegenzug Malte Ruge einen möglichen Anschlusstreffer verhindern. In der 68. Minute verfehlte ein Kopfball von Ode den Kickers-Kasten nur knapp, ehe unmittelbar darauf mit einer ganz starken Fußabwehr wiederum Malte Ruge einen Gästetreffer verhinderte. In der 75. Minute waren die Teterower noch einmal vom Glück begünstigt, als Max Kolbe das Leder nur an den Pfosten legen und sofort darauf Patrick Reinholz die Situation mit viel Einsatz endgültig bereinigen konnte. In der 80. und 83. Minute hatte Marcus Ode noch einmal zwei gute Chancen für den SV 90, um für Ruhe in den letzten Spielminuten zu sorgen. Aber nachdem Ruge in der 86. Minute auf der Höhe seiner Aufgaben war, gelang Tobias Rohn in der in der 88. Minute mit seinem zweiten „Geniestreich“ die endgültige Spielentscheidung, als er Voß, der eigentlich nicht übermäßig zu tun hatte, aber bei allen vier Gegentreffern völlig machtlos war, mit einem tollen Schuss unter die Latte von der rechten Seite aus gut 25 Metern Entfernung düpierte. Unmittelbar darauf verpasste der eingewechselte Joseph Aguilar nur sehr knapp einen möglichen fünften Teterower Treffer.

Wie zufrieden die beiden Trainer der Bergringstädter mit dem 4:1-Erfolg ihrer Männer waren, offenbarte sich in ihrer Schlussansprache sowie mit dem Verzicht auf das eigentlich übliche Auslaufen nach dem Spiel.
Der SV 90 spielte mit: Ruge, Reinholz, Weber, F. Neumann, Winter, Grewe, Rohn, Wohlert, Kühl (70.' N. Aguilar), Leonhardt (58.' N. Schulz) und Ode (85.' Johannson).

Tore: 0:1 (13.), 1:1 F. Neumann (28.), 2:1 K. Kühl (30.), 3:1, 4:1 T. Rohn (66., 87.)